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THE RED DRESS.

« Stickperformance in memoriam Eva Mols. »

 

Kunsträume der Michael Horbach Stiftung, Köln, 19. — 26. April 2023

 

Öffnungszeiten:

19. — 26. APRIL 2023 | 15:00 — 19:00

SA. & SO. | 11:00 — 18:00



The Red Dress feat. Eva Mols, stiched by Helga Mols.

The Red Dress by artist Kirstie Macload. The Red Dress began in 2009 as an investigation into identity, and a desire to connect with women from the around without borders and boundaries.



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Rahmenprogramm:

Am 21. & 23. April bestickt die Künstlerin Helga Mols das rote Kleid in der Ausstellung.

Helga Mols ist in der Ausstellung:

Fr. 21. APRIL 2023 | 15:00 — 19:00

SO. 23. APRIL 2023 | 11:00 — 18:00

Zudem hält Kirstie Macleod am 22. April einen Stick-Workshop ab.

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Eröffnung der Ausstellung:

Mittwoch, 19. April 2023, um 18:30

The Red Dress. Eine kollaborative Textil-Skulptur 2009 — 2023

Man sollte vorsichtig sein mit Superlativen, doch bei diesem Kleid ist es nicht übertrieben, vom schönsten der Welt zu sprechen. 25 Meter burgunderrote Seide aus Paris; 85 Stoffbahnen, die von 374 StickerInnen (vorwiegend Frauen) aus 50 Ländern mit 100 Millionen von Stichen verziert sind. “The Red Dress” ist mehr als ein Kleid: es ist ein Kunstwerk, ein Friedensprojekt und ein Trägermedium von Geschichten, Traditionen und Stilen aus aller Welt.

reddressembroidery.com

Die britische Künstlerin Kirstie Macleod hat “The Red Dress” 2009 ins Leben gerufen. Seither reist das Kleid um die Welt und wird von Land zu Land und Frau zu Frau, jeweils um ein Stickmotiv bereichert. Die meisten dieser Frauen sind Opfer von Krieg und Gewalt oder leben in Armut. Frauen aus Ruanda, dem Kongo, Afghanistan oder Kosovo sind vertreten, sie verarbeiten Traumata und Zerstörung. Trotzdem drückt das Kleid nicht Verzweiflung aus, sondern Lebensfreude. Die Stickerinnen haben sich oft auch in der schwierigsten Situation für ein fröhliches Motiv entschieden.

Jede Stoffbahn ist mit 10.000 bis 100.000 Nadelstichen besetzt. Mindestens Hundertmillionen dürften das Kleid inzwischen insgesamt zieren, schätzt Kirstie Macleod. Jeder Stich gibt dem Kleid noch ein wenig mehr Gewicht. Wortwörtlich: 6,8 Kilo schwer ist es derzeit.

“The Red Dress” ist auch ein feministisches Projekt. Es hebt ein Handwerk empor, das lange Zeit als weiblich und (deshalb) künstlerisch wenig wertvoll galt. Es zeigt, dass Sticken viel mehr sein kann als nützliche Hausarbeit. Und es gibt in den Worten der Initiatorin Kirstie Macleod den beteiligten Frauen Würde und Selbstermächtigung. Den von Armut, Krieg oder Flucht betroffenen Stickerinnen bietet diese Kunstinstallation nicht zuletzt eine wichtige Einkommensquelle. Sämtliche Mitwirkenden sind für ihre Arbeit bezahlt worden, alle von Armut Betroffenen erhalten weiterhin 50 Prozent aller Erlöse, die “The Red Dress” bei seinen vielen Ausstellungen einbringt.

“Das Kleid ist jetzt komplett.” Kirstie Macleod hat diesen Satz seit 2020 schon oft gesagt _ und wieder zurückgenommen. Für eine wichtige Ergänzung. Vor kurzem hat eine anonyme Iranerin das Zeichen der dortigen Frauenbewegung hinzugestickt. Zuletzt haben zwei ukrainische Flüchtlinge sich darauf ausgedrückt — die Näherin Maria hat ein Motiv der vierjährigen Adele darauf umgesetzt.

Nun, nach 14 Jahren, kommt erstmals Deutschland zum Zug. Das rote Kleid wird vom 19. bis 26. April in Köln zu sehen sein. Und es wird live weiter bestickt, von der ersten deutschen Künstlerin: Helga Mols wird im Stil ihrer kürzlich verstorbenen Mutter, Eva Mols, dem Kleid ein Andenken an eine Frauengeneration setzen, die sich allzu selten künstlerisch verwirklichen konnte. Eva Mols wäre am Tag der Eröffnung, dem 19. April, 95 Jahre alt geworden.

“Das Kleid verbindet Menschen auf der ganzen Welt”, sagt Kuratorin Roshanak Zangeneh, die das Projekt im Namen ihres gemeinnützigen Vereins Contemporary Middle East nach Deutschland geholt hat. “Es ist eine kollaborative, dreidimensionale Skulptur, ein Geschichtenbuch und zugleich ein Archiv, das bedrohte Techniken und Stickmuster vor dem Vergessen bewahrt.”

Nach Köln soll das Kleid nur noch ausgestellt, nicht mehr bearbeitet werden, sagt dessen Initiatorin Macleod. Der letzte Stich auf das Kleid, vielleicht wird er in Köln gesetzt. Bald darauf ist eine einjährige US-Tournee für das rote Kleid geplant.

Die Ausstellung “The Red Dress” findet vom 19. bis 26. April 2023 in den Kunsträumen der Michael Horbach Stiftung in Köln statt.

Bei der Vernissage am 19. April um 18:30 Uhr werden die Künstlerin Kirstie Macleod sowie die britische Schneiderin Gail Falconer zugegen sein.

Dr. Cora von Pape, Kunsthistorikerin und Kritikerin wird eine Eröffnungsrede halten. Die Autorin von “Kunstkleider. Die Präsenz des Körpers in textilen Kunst-Objekten des 20. Jahrhunderts” war zuletzt u.a. beim Wallraf-Richartz-Museum in Köln als Ausstellungsleiterin tätig.





The Red Dress feat. Eva Mols, stiched by Helga Mols.

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