ISOTROPIE.
Abstrakte Bilder IHK Köln, 2016 / 2017
STRANGE LOOPS. o.T., 140 x 115 cm. Öl / Leinwand.
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Die charakteristisch transparenten Gemälde von Helga Mols wirken wie Farb-Eruptionen.
Durch zahllose Schichtungen von Mal-Gesten entstehen farbige Sedimente, die eine derart starke Dichte erreichen, dass das Auge des Betrachters den malerischen Prozess nicht mehr nachvollziehen kann: Die Gemälde scheinen aus reiner Bewegung zu bestehen und vermitteln eine hohe Energie, die den Betrachter förmlich in die Bildoberfläche hineinzieht.
Was zunächst rein gestisch anmutet, folgt einer spezifischen Idee. In der Serie « RANDOM » hinterfragt Helga Mols das Farbwissen gegenüber dem "Farben sehen". Die « STRANGE LOOPS » beschreiben spezielle, komplexe Strukturen, die auf sich abgebildet werden können.
Diese Prinzipe finden sich in unterschiedlichen Systemen wieder, so auch in der Kunst. Selbstreferentielle Strukturen erscheinen seit Mitte der 90er Jahre in ihren Farb- und Malforschungen, die sich in ihrer hier gezeigten abstrakten Malerei kristallisieren.
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Assoziationen an die Anfänge menschlichen Sehens, Reize, die den Blick zurück auf den Ursprung des Lebens und der Definition dessen, was wir als "schön" empfinden, werden geweckt. Mal verweisen die farbigen Cluster-Formationen auf unendlich kleine Zellen, mal auf die unüberschaubare Größe des Universums.
Mit Gemälden aus ihren Serien « RANDOM » und « STRANGE LOOPS » zeigt die Overather Künstlerin Helga Mols abstrakte Arbeiten die gewohnte Sichtweisen in frage stellen und auf ein visuelles Experiment abzielen.
Die aus der Wahrscheinlichkeitsrechnung und Chaostheorie stammenden Begriffe beschreiben Systeme, mit denen sie arbeitet. Ihre Bilder entstehen u.a. durch gesteuerten Zufall: Ölfarben, die sich in unzähligen Schichten und Lasuren auf der Leinwand mischen, überlagern und gegenseitig beeinflussen.
"Mein Arbeitsprozess fordert mich immer wieder innezuhalten, zu überdenken und neu zu reagieren", beschreibt die Künstlerin. So entstehen abstrakte Bilder, die einen visuellen Sog auf den Betrachter ausüben, ihn ins Bild hinein ziehen und gedankliche Welten jenseits der Leinwand eröffnen.
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RANDOM, Rot, Öl auf Leinwand, 120 x 110 cm, 2009, #Sold Photo: © Daniel Assmann
RANDOM, Blau und Orange, je Öl auf Leinwand, 105 x 110 cm, 2016, #Sold Photo: © Daniel Assmann
RANDOM, Blau, Öl auf Leinwand, 125 x 175 cm, 2016
RANDOM, Schwarz, Tusche auf Papier, 300 x 196 cm, 2016
STRANGE LOOPS, Fläche II, Öl auf Leinwand, 95 x 100 cm, 2011, #Sold
STRANGE LOOPS, Fläche I, Öl auf Leinwand, 120 x 150 cm, 2011, #Sold
STRANGE LOOPS, Öl auf Leinwand, 140 x 115 cm, 2011
STRANGE LOOPS, Duo, Diptychon, Öl auf Leinwand, 140 x 240 cm, 2016, #Sold
STRANGE LOOPS, Linie / Fläche, je Öl auf Leinwand, 110 x 90 cm, 2016, #Sold: rechtes Gemälde (Sammlung Esser)
STRANGE LOOPS, Isotropie, Öl auf Leinwand, 165 x 210 cm, 2016
RANDOM, Hell, Öl auf Leinwand, 200 x 600 cm, 2016 Alle Ausstellungs Photos: © Daniel Assmann
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Weitere Infos hier:
„FARBRAUSCH — Ausstellung von Helga Mols in der IHK Köln ”
Helga Mols bei der Vernissage mit Dr. Ulrich S. Soénius, stellv. Hauptgeschäftsführer der IHK Köln, und David Grasekamp, mowaii Design Agentur.
Photo: © Walter Rathmann
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Kölnische Rundschau, 22. November 2016:
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